Freitag, 22. November 2013

Der Klare aus dem Norden: Elac Miraphon 22H



In Norddeutschland, dort wo das Bier herb ist und immer eine steife Brise weht, das ist die Heimat des Elac Miraphon 22H. Gebaut in Kiel ist der Elac der nordische Gegenentwurf zu den erfolgreichen Dual-Spielern 1019/1219.
Der 22H ist die Einfachspieler-Version des Wechslers Miracord 50H. Aus heutiger Sicht ist der 22H dem 50H überlegen: Die fehlende Wechselfunktion braucht niemand mehr, dafür ist das Tellerlager wesentlich laufruhiger und die Tellermatte wesentlich dicker.


Angetrieben wird der Teller über einen Papst-Außenläufer und einem Reibrad. Der Antrieb gefällt mir dabei wesentlich besser als der des Dual-Konkurrenten 12x9: Auch zwischen den Liedern - wo beim Dual ein mehr oder weniger deutliches Rumpeln zu hören ist - herrscht absolute Stille.


Der Elac hat ein recht kantiges Design, was ihn im Vergleich zu einem Dual oder Thorens ein wenig zum Außenseiter macht; beim Tonarm und dem Bedienfeld regiert der rechte Winkel. Interessant ist, dass im Automatikbetrieb der Lift nicht gedämpft ist; der Arm senkt sich mit der Geschwindigkeit eines Fallbeils auf das kostbare Vinyl. Sehr praktisches Details: Der sehr schwere Plattenteller wird nach dem Abschalten des Motors mechanisch gebremst, nett auch die eingebaute Überhangslehre.