Dienstag, 1. Dezember 2015

Dual 1229: Einmal bitte wie neu - Teil 4 Mode Selector, Pimpel und Co


Nachdem der Geschwindigkeitsumschalter im vorigen Teil wieder zusammengebaut ist, präsentiert sich der 1229 wie auf dem Bild oben. Als nächstes wird nun der Tonarm montiert und dabei der Mode Selector überarbeitet.


Hier ein Bild von dem Segment mit eingesetztem Tonarm. Alle Teile sollten leicht gefettet werden, damit der Mode Selector nachher einwandfrei und gleichmäßig funktioniert. Die Antiskatingfeder klebe ich übrigens vor dem Ausbau mit einem kleinen Stück Klebeband am Segment fest, damit diese nicht herausfällt.


Die beiden Kugeln des Mode Selectors werden mit ein wenig Fett in die entsprechenden Öffnungen "geklebt". Nun kommt ein neues Gummi für den Mode Selector (hergestellt aus einer Quetschdichtung aus der Sanitärabteilung des Baumarktes) zum Einsatz.


Durch das neue Gummi werden die beiden Kugeln wieder in die entsprechenden Aussparungen in den Bolzen des Tonarms gedrückt. Bei einem brüchigen Gummi hat der Tonarm keinen definierten Fixpunkt im Segment und als Folge funktioniert die Automatik gar nicht oder wenig zuverlässig.


Bei einer Überholung des Mode Selectors schmiere ich in demselben Zug auch den Tonarmlift mit Silikonöl neu ab - damit eine zuverlässige Dämpfung des Liftes auch zukünftig gewährleistet ist.


Auf dem obigen Bild ist nun die Skating-Kompensation, der Liftbolzen und die Abstellschiene montiert.


Natürlich montiere ich auch einen neuer Steuerpimpel - der originale ist nach über 40 Jahren unrettbar zerbröselt. Erkannbar auf dem Bild sind zudem der nun montierte Haupthebel sowie der Lifthebel.


Die restliche Mechanik mit dem Dosenmotor ist nun schnell montiert, sparsam an allen notwendigen Stellen geschmiert läuft die Automatik präzise und mit leisem Klicken.

Dienstag, 10. November 2015

Dual 1229: Einmal bitte wie neu - Teil 3 Geschwindigkeitsumschalter


Beim Dual 1229-Plattenspieler kann man drei Geschwindigkeiteiten wählen und diese Geschwindigkeiten auch noch in einem Bereich von +/- 6% ändern. Die dafür zuständige Mechanik ist teilweise so verharzt, dass das Reibrad nicht mehr mit dem notwendigen Druck an zwischen Motorwelle und Teller gedrückt wird, dieses kann starken Schlupf oder sogar einen kompletten Stillstand des Tellers hervorrufen. Daher muss diese Mechanik komplett zerlegt, gereinigt, gefettet und wieder zusammengesetzt werden.


Hier die neu abgeschmierte, zusammengebaute Mechanik. Fotos vom Zusammenbauen konnte ich nicht machen, da für diesen Zusammenbau eigentlich schon drei Hände notwendig wären - zudem kann man hierbei auch beliebige Fehler machen, die natürlich erst nach dem Anziehen der letzten Schraube auffallen. Aber spätestens nach dem dritten Anlauf funktioniert die Geschwindigkeitsumschaltung wie erwartet.

Montag, 9. November 2015

Dual 1229: Einmal bitte wie neu - Teil 2 Tellerlager


Heute habe ich nur eine Kleinigkeit nämlich das Tellerlager neu geschmiert. Die Lagerbrücke habe ich demontiert, diese wird oben im Chassis mit zwei Schrauben befestigt. Nachdem man eine Hutmutter am Kurvenrad gelöst hat, fällt einem auch schon die Lagerbrücke entgegen und man kann das als Kugellager ausgeführte Tellerlager nach oben von der Lagerbrücke abziehen. An diesem Kugellager muss man nun drei Laschen vorsichtig aufbiegen und dann kann man die Einzelteile aus dem Gehäuse nehmen.


Nachdem ich sämtliche Teile gereinigt habe, habe ich das Kugellager wieder zusammengebaut und dabei großzügig mit Kugellagerfett geschmiert. Öl würde ich zum Schmieren nicht verwenden, da es zwar die Nachlaufzeit extrem erhöht, aber zum Schmieren von Kugellagern generell nicht geeignet ist und zudem auch zu erhöhtem Rumpeln des Lagers führt.


Die drei Laschen des Lagerkäfigs werden nun noch vorsichtig (!) zurück gebogen, das Lager zurück auf die Lagerbrücke gesetzt und ich bin für heute fertig!

Sonntag, 8. November 2015

Dual 1229: Einmal bitte wie neu - Teil 1 Übersicht und Motor




Derzeit bei mir auf der Werkbank: Ein Dual 1229, der nach rund vierzig Jahren komplett überholt werden soll. In einem ersten Schritt habe ich den Dual soweit es sinnvoll ist zerlegt und die einzelnen Teile von altem, verharztem Fett gereinigt.


Den Motor habe ich als erstes Stück demontiert. Dieses Exemplar scheint erst wenig gelaufen zu sein, die Motorwelle war so gut wie gar nicht eingelaufen. Mit ein wenig Politur war die Welle wieder blank.


Das untere Motorlager habe ich geölt, genauso wie ...


... das obere!


Mehr im nächsten Teil dieser Reparaturgeschichte!

Freitag, 16. Oktober 2015

Neu eingetroffen: Thorens TD 115


Bei mir neu ist ein Thorens TD 115, damals immerhin das zweitgrößte Modell nach dem TD 126 in der Thorens-Hierarchie. Mit diesem teilt sich der TD 115 auch den Antriebsmotor, das ist auch der Grund, weshalb viele dieser Plattenspieler geschlachtet wurden.


Die Bedienung erfolgt über drei große Schiebeschalter für Drehzahl, Start und Tonarmlift. Der TD 115 besitzt eine elektronische Endabschaltung, der Motor stoppt und der Arm wird am Ende der Platte angehoben. Er kann jedoch auch komplett manuell betrieben werden.


Dieses Modell ist mit dem (optinal erhältlichen) Tonarm TPO 70 ausgestattet. Dieses Endrohr hat einen integriertes Ortofon-System, dadurch hat der Arm eine effektive Masse von lediglich 4,5 g.


Der TD 115 hat ein beleuchtetes Stroboskop - wie fast alle hochwertigen Plattenspieler dieser Zeit. Der Neupreis für einen TD 115 mit dem TPO-70-Tonarm betrug übrigens 1980 immerhin 698 DM, für diesen Betrag gab es bei der Konkurrenz aus St. Georgen einen Dual 714q, ebenfalls mit Endabschaltung aber mit einem quarzgeregeltem Direktantrieb.

Donnerstag, 24. September 2015

Dual CS 40 - King of Schwarzwälder Reibrad


Der Dual 1229 ist zweifelsohne der größte, schwerste und (meiner Meinung nach) beste Reibrad-Plattenspieler, den die Firma Dual je hergestellt hat. Als Nachfolger des 1219 hat er eine etwas aufgeräumtere Optik und ein beleuchtetes Stroboskop. Bis auf kleine Details sind die beiden Modelle ansonsten identisch.


Dieses Exemplar ist ein CS 40 mit einer höhenverstellbaren Zarge CK 21 in weißem Schleiflack sowie der Klapp-Schiebehaube CH 21. In so einer Ausführung ist das Gerät deutlich flacher als ein 1219 in der Geheimfachzarge CK 20 mit der Haube CH 20 oder CH 5 und gleicht sich damit dem Spitzenmodell 701 an.


 Ein Shure DM103 M-E hat zwar nicht ganz den Nimbus eines Shure V15, spielt aber nicht wesentlich schlechter. Der originale Nadeleinschub hat einen nackten, ganzen Diamanten mit elliptischem Schliff.


Wie bei allen Duals, die ich überhole, habe ich auch bei diesem CS 40 das Netzkabel gegen ein modernes, doppelt isoliertes ausgetauscht. Das Audiokabel besteht nun aus RG-174-Kabelmit Neutrik-Steckern und - allein aus optischen Gründen - einem Geflecht-Überzug.

Donnerstag, 2. Juli 2015

1228 - ganz in weiß ...


...aber ohne Blumenstrauß.

Der 1228 ist ein toller Plattenspieler, aber ich kann mich einfach nicht mit den folierten Zargen mit Nussbaumnachbildung anfreunden. Leider waren diese Zarge bei Dual meistens die günstigste Option, passten am besten in die damaligen Wohnzimmer und sind daher immer noch am häufigsten anzutreffen.

Ich konnte für meinen 1228 eine Zarge in weiß Schleiflack bekommen, jetzt gefällt er mir gleich noch besser!


Auch dieser Dual hat von mir neue Kabel für Audio und Netz bekommen:



Montag, 25. Mai 2015

Dual 1228, der kleine Große


Der 1228 ist ab 1974 der aufwändigste Wechsler mit der mittleren Platine. Der Tonarm ist dem des 1229 ebenbürtig, die komplexe Umschaltung der Tonarmhöhe an der Basis entfällt beim 1228, der korrekte VTA kann am Systemträger TK15 umgeschaltet werden. Der Plattenteller hat einen kleineren Durchmesser von 27 cm und ein geringeres Gewicht von 1,8 kg.

Dieser 1228 hatte die typischen Mängel fast aller Dual-Plattenspieler dieser Generation: Verharztes Fett, Plumpslift, aufgelöster Steuerpimpel und - auch ebenfalls typisch - eine geplatzte Lifthülse.

Der Synchronmotor lässt sich deutlich einfacher warten als die Dosenmotoren der großen Reibradspieler. Den Lagerspiegel habe ich gedreht und die Motorwelle geölt. Der Motor läuft nun noch ruhiger als ein überholter Dosenmotor.


Das Tellerlager ist als Kugellager ausgeführt:


Ich fette die Tellerlager mit Kugellagerfett. Eine Schmierung mit Öl erhöht zwar die Nachlaufzeit, die Laufruhe wird allerdings mit einem ordentlich gefetteten Lager wesentlich besser.


Kurvenrad und Lagerbrücke sind bei dem 1228 eine Einheit. Die Lagerbrücke ist aus Kunststoff gefertigt.


Die Liftstange vor dem Zusammenbau mit 500.000er Silikonöl geschmiert:


Hier ist der Tonarm mit Segment wieder eingebaut. Gut zu erkennen (rosafarben) der neue Steuerpimpel, dieser kann bei Schall und Crema bestellt werden.


Die Mechanik zur Drehzahlumstellung war ebenfalls verharzt, hier die gereinigten Einzelteile.


Geschmiert mit technischer Vaseline läuft die Geschwindigkeitsverstellung und die Pitch-Funktion wieder einwandfrei. Im Vergleich zum 1229 wurde auch hier mehr Kunststoff eingebaut.

Die flackernde Stroboskoplampe habe ich gegen eine LED-Lösung umgebaut, hier in der grünen Ausführung:


Der 1228 ist ein typischer Dual-Dreher seiner Zeit. Die Mechanik läuft sehr präzise und geschmeidig, der Tonarm ist klasse und der Antrieb ist noch leiser als der der 1219/1229. Im Innern sind einige Teile wie etwa die Lagerbrücke aus Kunststoff gefertigt, was aber der Qualität und der Haltbarkeit nicht beeinträchtigt. Was ein wenig fehlt ist natürlich diese massive Ausstrahlung der Spitzengeräte aus dem Hause Dual.

Donnerstag, 23. April 2015

New Old Stock für Ortofon M20E


Kleine Neuerung: Meinen alten Nadeleinschub für mein M20E habe ich selbst zerstört - es war allerdings mein erster verbogener Nadelträger in meiner fast 30-jährigen Plattespieler-Karriere.

Glücklicherweise sind die M20E-Einschübe als NOS verhältnismäßig preiswert verfügbar - vom Klang des Systems (hier auf einem 1219) bin ich immer noch begeistert!

Sonntag, 11. Januar 2015

Sony Receiver STR-6065 LED Umbau


Der Sony STR-6065 ist ein wirklich schönes Gerät, leider ist die Beleuchtung seht dunkel und funzelig und bei Tageslicht kaum zu erkennen. Weiterhin sind die heutzutage erhältlichen Glühmittel nicht sonderlich haltbar, und für das Auswechseln der Skalenbeleuchtung muss bei dem Sony aufwändig die Frontblende demontiert werden. Daher entschloss ich mich, das Gerät auf LED umzubauen.

 Benötigt werden:
  • 2 Stück LED-Soffitten für die Skala, erhältlich beispielsweise bei eBay.
  • 1 Stück LED Lampe mit E10-Gewinde für das Instrument, möglichst breitstrahlend. Gibt's beim selben Anbieter wie die Soffitten.
  • Eine Diode, beispielsweise 1N4007. Diese richtet die Wechselspannung des Trafos gleich. LEDs können nur mit Gleichstrom betrieben werden, die vorher verbauten Glühlampen können sowohl mit Gleich- und Wechselspannung betrieben werden.
  • Einen Elektrolyt-Kondensator 16 Volt, 470 µF. Dieser Kondensator glättet nicht nur die Wechselspannung, sondern er lässt die LEDs auch sanft ein- und ausschalten. Anders als herkömmliche Glühlampen erzeugen LEDs das Licht sofort und müssen nicht erst eine Glühwendel zum Leuchten bringen. Mit dem Wert von 470 µF verzögert sich der Ein- und Auschaltvorgang ein wenig, das Ergebnis sieht das wirklich sehr natürlich aus.
Die Diode und den Kondensator habe ich an den Sockel der Instrumentenbeleuchtung gelötet. Diese LED ist mit Lampenlack gefärbt, sodass das Mitteninstrument passend grün beleuchtet wird.


Eingeschaltet:


Wie das Bild unten zeigt, sind die LED-Soffitten deutlich heller als herkömmliche Glühmittel:


Bei den Sonys dieser Baureihe sind die Kanten des Skalenglases ursprünglich grün eingefärbt. Diese Farbe ist im Laufe der Jahre verblichen oder abgeplatzt. Diese Kanten habe ich daher zweimal dünn mit grünem Lampenlack behandelt. Resultat ist eine gleichmäßig grüne Beleuchtung, durch die LEDs deutlich heller als ursprünglich, aber keineswegs kalt oder zu hell.

Bei Bedarf können die hier beschriebenen Modifikationen rückstandslos zurückgebaut werden, da keine großen Umbauten vorgenommen wurden!

Dienstag, 6. Januar 2015

BR26 - das Gehäuse

Hier nun für den ambitionierten Selbstbauer eine Zeichnung mit fast allen Bemaßungen meiner BR26.

Die Wandstärke beträgt bei allen Seiten 19 mm. Nicht eingetragen sind die Durchmesser der Chassis-Einfräsungen und der Schallwand-Öffnungen.

Die Zeichnung gibt's auch als PDF.



Als kleine Anregung zur Gestaltung die Produktinformation von Stratron. Die bunten Gehäuse habe ich noch nirgends gesehen, wahrscheinlich sind diese nur für dieses Foto einmal gebaut worden.